Sonntag, 9. Juli 2006

Abgepfiffen

Nun ist die WM vorbei und das gerade da, wo der Nachbar, der seine Fahne immer pflichtbewusst nach jedem Deutschlandspiel weggepackt hatte, sie nun doch drausen hängen lies.
Irgendwie ist es ja doch schade, man hatte sich nun an diese Flut von Schwarzrotgold gewöhnt und nun ist es vorbei. Wir sind Dritter und es fühlt sich wie ein Weltmeistertitel an. Ein Spiel verloren. Tse. Hätte ja auch in der Vorrunde passieren können.

Eine sechswöchige Partylaune, die es sonst nur zu Karneval gibt. Man hatte ja auch immer etwas zu feiern. Entweder war ein Spiel oder bald eines. König Fußball war im Land und ich zu Hause.

Das einzige, was von diesem Schlachtfeld der Nationen und Bierpaletten eigentlich noch übrig bleibt sind nun huppende Italiener (damnit) und die Frage: "Bleibt Klinsi?"
Es gibt keinen Sportkommentator, der ihn nicht mindestens dreimal danach gefragt hat. Eine Antwort bekommen hat keiner. Verständlich ist es ja doch.

Ich bin mir sicher, dass er sich galant aus der Erfähre ziehen wollte, sehen wir es so:
Variante 1: Wir wären Weltmeister geworden: Klinsi sagt: Das Ziel ist erreicht, meine Mannschaft ist super, sie wird auch super bleiben, Leute haut rein
Variante 2: Wir wären keine Weltmeister: Klinsi sagt: Ich habe mein Bestes gegeben, es hat nichts geholfen, ein anderer soll es nun probieren.

Allerdings ist Variante 3 eingetreten:
Deutschland ist gefühlter Weltmeister. Das Ziel nicht erreicht und das Beste noch nicht gegeben. Klinsi sagt: Ich überlege es mir.


Na dann überleg mal schön. Ich geh schlafen, soweit mich die Italiener schlafen lassen.
Außgerechnet sie. Aber ich will mich nicht darüber aufregen, die Welt ist ja zu Gast bei Freunden.
Ein Spruch, der mir immer noch nicht nahe geht, aber der überall wiederholt wird. Darum auch einmal bei mir.
So zum Schluß.

Es ist wirklich vorbei. Bis zum nächsten Mal. Wenn alle ihre 2006-neugekauften-und-dann-alten-Fähnchen wieder an ihren Autos befestigen. Und an den Häusern und auf der Haut. Ein bisschen 2006 wird auch 2008 bleiben. Schließlich hat man will man sich nicht nur für ein Jahr in Unsummen gestürzt haben.


Also alles ist nicht verloren. Einfach abwarten und dann wird's scho recht werde. Somit steht nur noch eine Frage im Raum:
Worüber (zur Hölle) soll ich die nächsten zwei Jahre schreibenl?

Keine Kommentare: