Posts mit dem Label Träumerei werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Träumerei werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 26. November 2010

Ein Zuschauer

Ich starre auf ihren Mund.

Sie ist der Quell eines Bächleins, sie ist das Bächlein selber. Es plätschert und ich höre zu. Munter kullern die Wörter heraus, den Berg herunter. Mal rauscht es, mal ist es ganz sachte, aber stetig. Ihre Worte sind Musik, schön wie junge Rehkitze sind sie, sprunghaft sind sie. Ihre Worte, wie sie an kleinen Felsen zerschlagen, sich kräuseln, übereinanderpurzeln, wieder ineinander verschmelzen. Ihre Worte sind stetig, im Fluss. Ihre Worte sind immer da, niemals versiegend.

Sie ist ein Bächlein und du bist eine Pfütze. Sie nimmt dich mit, treibt dich auseinander, voran. Du kullerst durch die Welt und lachst. Plitsch macht sie und platsch machst du. Plitsch-Platsch, Plitsch, Platsch. Und andere kommen dazu. Plitschi-di-Platschi-di singt ihr zusammen. Plitschi-di-Platsch.

Und plötzlich ist da mehr. Worte schäumen jetzt, Wellen schlagen gegeneinander, Worte reißen dich hinunter und wieder herauf. Du lachst und es gurgelt. Du klatschst gegen Zweige, Äste, Stämme, gegen Brückenpfähler, Boote, Angelschnuren. Du wirbelst Staub auf, ziehst Dreck mit. Schneller, rufe ich, schneller. Weiter, will ich, immer weiter. Ich bin die Hexe auf ihrem verfluchten Besen, kreische ich. Ich bin der Pegasus in seinem göttlichen Himmel, hauche ich. Ich.... höre Sie kaum noch, aber da ist so viel mehr um mich herum, so überaus viel mehr. Ich bin Herkules, ich bin Prometheus, ich bin die Sonne und der Mond, ich bin der Anfang und das Ende, ich bin der Morgen und der Abend, ich bin Gott! Und dann.

Dann kommt die Weite. Ein großes einstimmiges Seufzen. Wir ergießen uns in dieses Seufzen, werden zum Seufzen. Tosen im Seufzen, atmen im Seufzen, gehen unter im Seufzen. Ich bin nichts, stelle ich fest. Nur Teil einer riesengroßen Pfütze.

Ich höre Sie nicht mehr.


Er ist ein Baum.

Vermute ich zumindest. Ich sehe ihn immer am gleichen Platz stehend, seine Krone in Licht getaucht. Glaube ich zumindest. Sicher sein kann ich nicht, niemals. Wenn er ein Baum ist, dann bin ich ein Staubkorn, immer in Bewegung, immer am Rollen. Dahin wo der Wind mich hintreibt. Er steht und ich werde vorbeigeweht. Ich kann nicht anhalten, niemals still stehen, niemals hier sein.

Er steht fest wie ein Baum. Und ich muss vor, und wieder zurück. Er macht aus mir einen Derwisch, einen Kreisel. Ich drehe mich immer um meine eigene Achse. Immer um ihn herum. Er ist das Auge im Sturm, die Stille im Getöse. Ich tanze, singe und er ist der Dirigent meines Orchesters. Immer mit dem Rücken zu mir. Glaube ich, sicher sein kann ich nicht, niemals. Zu schnell sind meine Drehungen, zu hoch meine Sprünge, zu tief der Fall.

Er gibt den Takt an. Hält mich in Atem, am Atmen. Seine Hände wippen und ich werde weiter geweht. Weg von ihm, zurück zu ihm. Eine Verbeugung, ein Aufbäumen. Ich möchte jubilieren und auf dem Boden kriechen. Durch ihn, mit ihm. Ich weine. Im Takt. Ich säusele, ich frohlocke. Im Takt. Farben ändern sich, Orte ändern sich, Gesichter ändern sich. Aber er ist wie ein Baum. Immer gleich. Vermute ich zumindest. Kaum mehr als ein Umriss im Sonnenspot. Er ist Sicherheit. Hoffe ich zumindest.


Ich starre auf ihren Mund.

Sie ist ein Vöglein. Munter zwitschernd am Morgen, so voller Kraft und von Leben strotzend, dass du aufstehen, dass du wach werden musst. Sie singt den ganzen Tag. Von fremden Ländern und schönen Dingen. Sie singt und du möchtest mitsingen. Auch so ein Wort sein, das ihre Lippen verlässt. Gesummt werden, mitfliegen.

So hoch hinaus, dass dir schwindelig wird, wenn du nach unten siehst. So hoch, dass das Feld hinter deinem Haus ein kleiner brauner Fleck, dass dein Haus ein kleiner roter Punkt wird. So hoch, dass es keine Ampeln mehr gibt, nur noch die Berge am Horizont. So hoch, dass du die Sonne selbst im Winter spüren kannst. Und dann wieder hinabsteigen. So tief hinab, dass die grüne Fläche unter dir ein Wald wird. So tief, dass du die Baumkronen genau unterscheiden kannst, bis du deinen Baum wieder erkennst. So tief, dass dein Baumwipfel dir im Sommer Schatten spendet.

Ich möchte auch singen, aus Luft bunte Bilder malen. Ich atme tief ein. Ich spüre wie meine Worte sich bilden, sich meine Lunge füllt und sich mein Leben aufteilt in Jahre, Tage, Momente. Ich atme aus. Ich spüre wie sich Gefühle in Buchstaben pressen, wie alles Sinn ergibt. Ich atme noch einmal ein, öffne meinen Mund:

"Quak."

Sie ist ein Vöglein. Ich bin es nicht.
Ich bin auf den Boden gefesselt und obwohl ich doch springen kann, kann ich nicht fliegen. Und obwohl ich doch Laute erzeugen kann, kann ich nicht singen. Ich bin der perfekte Zuschauer. Den Blick nach oben gerichtet, kaum erkennbar in meinem Tümpel.

Ich applaudiere mit den Anderen. Meeresrauschen.

Sonntag, 28. Februar 2010

Seichtes Lüftchen

Das Wetter draußen schreit ja praktisch nach Veränderungen.

Ich habe mich heute kurz auf den Balkon auf eine Zigarette getraut. Es hätte die Kulisse für einen schlechten Horrorfilm sein können. Der Wind rauschte zwischen den Bäumen durch, Wolken zogen am Himmel um die Wette und über dem allen thronte der Vollmond in seiner ganzen Pracht.
Der Prolog von Herr der Ringe kam mir in den Sinn, während der Wind an meinen Kleidern zerrte und es weder so recht kalt noch warm war. Herbstwetter im Frühjahr. Oder doch noch Winter?

"Die Welt ist im Wandel."

Montag, 4. Januar 2010

Kälte

Ich kann die Eiszapfen fast greifen.
30 Zentimeter, ein Meter entfernt, wenn ich denn Gummiearme hätte.

Donnerstag, 21. Dezember 2006

You had me at "Hello"

Angesichts der Trennung von Seth Cohen und Rachel Bilson. Ein Brief an sie. Hab ich nicht allein verbrochen. Aber die Schreiber möchten angesichts der Qualität der englischen Sprache nicht erwähnt werden.


"Los, fang an.

Dear Mister Cohen and Dear Miss Bilson,
How dare you!
We can't believe that you split up. You of all!
We loved you. We really loved you but now...
We are crushed. And it is your very fault.
We're gonna do something very cruel. Don't know yet what but you'll know it very soon
You have one chance to escape your fatefull, painfull... whatever, what is waiting for you: Get married, in this instant.
And invite us. Let us be bridesmaids.
And be sure there are a lot of flowers. What is a wedding without flowers?
Rice, Rice... we need Rice!
And a Strumpfband!
In babyblue!
Las Vegas would be a good location. You don't mind, if we bring a couple of friends with us?
No? Great.
Okay... see you soon.
We are really looking forward seeing you, Mr und Mrs Cohen. (Yeah, your name is going to be Cohen!)
Love, your favorite little favorites.
And belive us, we just want the best for you.

*briefumschlag*
*briefmarke*
*adressedraufschreib*
*abschick*
:muha:"