Dienstag, 27. Januar 2009

Holocaust Gedenktag

Aufregung im Betrieb.
Meine momentane Chefin stöckelt auf ihren hohen Schuhen durch die Gegend, heute im modischen schwarz. Die Hälfte der männlichen Mitarbeiter, die sich nicht herauswinden konnten und/oder die diesen Vertrag für wirklich wichtig halten, läuft im Anzug mit blinkenden Schuhen durch die Korridore.

Ich habe eine Laufmasche in der Strumpfhose, aber mein Kleid sitzt.

Und Gott, ist dieser Tag auch wichtig. Schließlich hat man den Raum im Auswärtigen Amt für ganze zwei Stunden bekommen. Ein bisschen politisches Klingbing, eine Vertragsunterschrift (die zweite existiert schon, der französische Direktor oder Präsident oder so etwas in der Art konnte ja leider nicht kommen, unserer ist krank, also hat unser Generalsekretär seinen großen Auftritt) und einen Vortrag, gepresst in jeweils ein paar Minuten.
Und oh, müssen sich die Redner da zusammenreißen. Gesellschaftswissenschaftler halten sich generell ja nicht kurz, was für ein großes Opfer also für diesen großen Tag. Aber was tut man denn nicht alles um die Deutsch-Französische Freundschaft zu stärken!

Dementsprechend ist es auch ein leichtes auf die übliche Empfangskost zu verzichten. Oder allein nur das Trinken. Hauptsache der Ausweis wurde nicht vergessen, sonst gibt es Probleme. Sonst steht man draußen vor den Toren mit der sicheren Gewissheit einen der lebensverändersten Momente überhaupt verpasst zu haben.

Ein Desaster, wäre das.

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