Montag, 17. September 2007

Ich bin ahhhhhhhhhhhh.

Ja. Hallo. Es ist Fünf Uhr Vierzehn, ja, schon richtig gesehen und ich sitze am Computer - auch richtig gelesen - was dann ja wohl heißt, dass Fräulein S. aus MB bei D. um Fünf Uhr Vierzehn schon so wach ist, dass sie eine Tastatur bedienen kann.
Zwar wissen meine treuen Leser, dass Fräulein S. aus MB bei D. auch spät in der Nacht, wenn sie die Augen kaum offen halten kann, gut Blödsinn schreiben kann, aber spät in der Nacht ist der Computer halt noch an, früh am morgen kann man ihn erst anstellen, wenn man denn wach ist.

Was schließen wir also daraus?
Wieder richtig, der PC war die ganze Nacht an und Fräulein S. aus MB bei D. die ganze Nacht wach.
Warum tut sie so etwas?
Weil ich verdammte scheiße Reisefieber habe.
Es fing ganz harmlos an...

Die Taufe meines kleinen Bruders war gestern und somit die Verwandten alle früh morgens schon bei uns.
Fräulein S. aus MB bei D. musste im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen, also war sie noch früher morgens wach.
Dann ausgedehnter Spaziergang durch D. mit ausgedehntem Essen.
Dann zu Hause.
Dann ein Onlinespiel entdeckt, welches dann lange gespielt wurde - Wer muss auch schon packen?
Dann irgendwann mit packen angefangen und hier und da und tralalala.
Und schließlich saß ich um drei Uhr auf dem Sofa, rauchte und war ein komplettes Nervenbündel.
Kein bisschen müde und kein bisschen weiter im Packen.
Erst jetzt setzt die Müdigkeit langsam ein. Bis zum Zug schaffe ich es also noch locker und da gibt es sowieso nichts besseres als zu Schlafen, lang lebe mein kaputter iPod.
Und das Rauchverbot in Zügen ab dem 1. September.

Ich bin absolut nervös. Ich habe nicht wirklich alle Dinge dabei, denke ich.
Leider fallen mir die Dinge, die ich nicht alle dabei habe auch nicht ein.
Ich sitze hier, starre meinen kleinen Koffer an und denke mir:
Ist das alles?
Ist das alles?
Ist das ahahahalleeees?

Und dann denk ich mir: Japp.
Und das kann doch irgendwie nicht sein.
Denke ich.

Arg. Ich kann noch nicht mal mehr Gute Nacht hier drunter schreiben, außer ich lüge natürlich.
Moral gibt's sowieso nur noch bei Kant.
Na gut, dann halt Gute Nacht.

Samstag, 8. September 2007

Kommentar im Subject: Viel zu ernsthaft, für mein Befinden.

Jedesmal, wenn ich mir überlege etwas zu schreiben und auf mein Blurty klicke, sehe ich meinen letzten Eintrag und bin teils amüsiert, teils nachdenklich.

Ich hatte in diesem Moment wirklich vergessen wie "kurz" die Zeit des Nationalsozialismus erst zurück liegt, schließlich habe ich in meinem näheren oder auch täglichen Umfeld keinen einzigen Zeitzeugen.
Beide Teile meine Großeltern leben in Süddeutschland und über den Krieg reden sie nur, wenn sie ein paar Gläschen zu viel gekippt haben.
Meine Uroma hat, als sie noch lebte, zum Beispiel konsequent geschwiegen. Ich weiß nur, dass sie versucht hat ihren ersten Mann dazu zu bewegen in die Partei einzutreten, um zu verhindern, dass er an die Ostfront versetzt werde. Er hat sich geweigert und ist dann auch in Russland gestorben.
Ein Freund meinte einmal zu mir, dass er ein "Held" gewesen sei und dass Leute wie meine Urgroßmutter den Nationalsozialismus unterstützt hätten. Auch ich habe Respekt vor seiner Entscheidung, aber ich kann auch sie verstehen, schließlich hatten sie zwei Töchter.
Dass ich überhaupt von dieser Geschichte gehört habe, ist glaube ich nur der Fall, dass manche Leute wie eben jener Freund meinen Urgroßvater als "Helden" bezeichnen. Die schlechten Seiten des Krieges oder falschen Entscheidungen wurden, so denke ich, konsequent totgeschwiegen, denn so geht man damit in diesem Stamm der Familie um. (Z.B. War es ein Tabu über den Vater des unehelichen Kindes meiner Großtante zu sprechen, dass es einen geben musste war nur biologisch zu erschließen.)

Von meiner anderen Oma, die mit der ich telefoniert hatte, habe ich nie etwas über den Krieg sagen gehört, dabei war ihre Familie in Polen. Also direkt von den Vertreibungen, die vor kurzem im Fernsehen so wundertoll "nachgestellt" wurden, betroffen.
Von meinen Eltern habe ich im Nachhinein erfahren, dass sie nach Tschechien geflüchtet war und deshalb in Prag gelandet ist.

Solche Dinge machen erst deutlich wie sehr dieser Krieg direkt meine Familie beeinflusst hat. Natürlich weiß man, dass der Krieg hier in Deutschland gespielt hat, aber ebenso weiß man auch, dass auch jetzt noch Kriege überall herrschen.
So ein Gefühl für diese Dinge bekommt man auch nicht durch den Unterricht. Dort sitzen 68er Lehrer, die sich noch gegen ihre Eltern aufgelehnt haben und nun uns Jugendlichen von den Gräueltaten von damals erzählen. Gleich zwischen Aufklärung und französischer Revolution.

Vielleicht war es doch keine schlechte Idee "Der Vorleser" in die Obligatorik zu setzen.

Donnerstag, 6. September 2007

Fettnäpfchen

Telefonat mit meiner Oma:

"... und dann fahren wir nach Prag."
"Da war ich auch einmal."
"Ohh. Und wie war's?" *begeistert*
"Naja, wir haben's sozusagen von der schlechtesten Seite kennen gelernt."
"Oh, warum?"
"Wir waren dort in Gefangenschaft."


Hupps.