Samstag, 29. November 2008

Kein bisschen übertrieben

Weihnachtstaumel nenn ich es einfach mal:

1. Die stimmungsvolle Farbabstimmung

rotgruen

Noch nie haben Konsum und Menschenrechtler so gut an einem wirkungsvollen weihnachtlichen Gebilde gearbeitet. (Vorne in rot wurde auf HIV und Aids aufmerksam gemacht; hinten strahlt das KaDeWe in grün. Hätte kein Lichtarchitekt besser machen können)

2. Der gute Geschmack

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Quantität statt... ich meine natürlich UND Qualität.

3. Bescheidenheit

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Manchmal ist weniger einfach mehr.
Hier nicht.

4. Uneigennützigkeit

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Weihnachtszeit ist die Zeit des Gebens.
Und der hohen Umsatzzahlen.



Ich war schockiert und amüsiert zugleich. Wittenbergplatz Berlin, 28.11. Mei, mei.

Donnerstag, 13. November 2008

Ekel

Heute vereinzelten Arm am Potsdammer Platz gesehen.
Surreal. Lag einfach auf der Straße.
Und die Leute gafften.
Ich habe selten so eine Menschentraube gesehen. Die Sirenen heulten und die Leute standen einfach da und glotzen. Man musste sich richtig durchkämpfen. Ekel.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Straßennamen

Ich mag die Berliner Straßennamenaufteilung, aber das wussten wir ja bereits.
Ein weiteres dieser Schmuckstücke ist mir heute aufgefallen.

Ein Stück der Kochstr ist in die Rudi Dutschke Str. umbenannt worden. Das ist schon was länger her, das ist nichts Neues.
Auch nichts Neues, aber neu für mich war dann das hier:



Dass es eine Axel-Springer-Str. gibt, fand ich schon höchst seltsam, und dann läuft man diese Straße entlang und läuft und läuft... und trifft auf Rudi Dutschke.
Hat mich schonmal amüsiert.

Noch mehr, als ich mich daran erinnert habe, dass die Kochstr. auf Initiative der taz in Rudi-Dutschke-Str umbenannt wurde, deren Büro auch nicht weit entfernt vom Axel Springer Verlag ist.
Das war einer dieser Aha-Momente.
Erklärt die große (doch schon) Rivalität zwischen den beiden, warum der Springer-Verlag des öfteren klagt, wenn die taz doch im Vergleich ein gerade zu kleines Blättchen ist. Lokalpatriotismus ausgelebt durch Zeitungen.
Hachja... Berlin.


P.S. War heute zum ersten Mal am Checkpoint Charlie. Der ist nämlich auch da. Dachte mir: Sieh mal einer an und bin dann weitergelaufen. Ich glaube mehr kann man da auch nicht machen.

Dienstag, 26. August 2008

Resüme

Keines der Wörter im Französischunterricht hat mich so verzweifeln lassen wie das Wort Resüme oder besser die französische Variante, die ich glaube ich immer noch nicht richtig schreiben kann. Ein oder zwei E's am Ende? Kein Plan.

Es hat ewig gedauert bis ich im deutschen irgendwann eine richtige Zusammenfassung schreiben konnte und bei den Aufgaben, wo man eigentlich nur die wichtigsten Stellen unterstreichen musste, habe ich immer gnadenlos schlecht abgeschnitten.
Ich weiß nicht, das Wesentliche war doch immer irgendwie klar? Ich habe diese Aufgaben nie verstanden und dann noch in einer anderen Sprache, wo ich mich von einer bekannten Vokabel zur nächsten hangeln musste? Unmöglich.

Ich erkläre das, um die Fehlerhaftigkeit dieses Blogeintrags schon im Vorfeld klarzustellen. Ein Resüme für dieses ersten Monat. Und da fängt es auch schon an. Noch nicht mal ganz ein Monat ist vergangen, aber ich taufe es einfach mal so. Der erste Abschnitt ist überstanden. Das Kennenlernen, Beschnuppern, mit der neuen Stadt und die Wohnungssuche sind abgeschlossen.

Ich hab ein neues Zuhause.

Nicht nur der Klang der Wörter, sondern deren wirklicher Inhalt sind mir gestern erst klar geworden. Ausziehen wird zunächst devinitiv überschätzt. Die ersten Wochen waren wirklich entspannend - bis auf das nervenaufreibende wo wohne ich nächsten Monat, aber das habe ich ja schon breit erklärt - Ich habe mir gedacht: "Uh, wow" um diese kleinen Ortswechsel wird so ein Wirbel gemacht? Natürlich habe ich ein paar meiner Freunde vermisst, aber es waren überraschend wenige, an die meisten erinnert man sich nur in bestimmten Situationen.
Der Umzug von Meerbusch nach Berlin war einfacher, als der Umzug von Düsseldorf nach Meerbusch.

Kann daran liegen, dass es diesmal meine eigene Entscheidung war, dass ich mich wirklich wohl in dieser Stadt mit den tausend Altbauwohnungen fühle, kann auch daran liegen, dass es zunächst mehr ein Urlaubsgefühl war. Bis gestern.

Es ist seltsam, wenn man daran denkt, dass man nie wieder bei seinen Eltern wohnen wird. Nie, nie wieder. (Außer es läuft alles ganz mies und so, ich habe in einem Magazin von einem 30-jährigen gelesen, der wegen einer kaputten Ehe für ein Jahr wieder bei seinen Eltern gelebt hat. Das ist nicht ganz mein angestrebtes Ziel, seins war's glaube ich aber auch nicht.)
Jedenfalls auf dem Stand des Wissens von heute: Nie, nie, nie wieder. Das Zuhause existiert nicht mehr. Jedenfalls nicht über den Urlaub heraus. Schon komisch, ich habe mich nie gefragt, warum meine Mutter so oft nach Pappellau zu meinen Großeltern fährt und mein Vater eine eher lockere Bindung zu seiner Mutter hat.
Über so was denkt man ja auch nicht besonders nach, so ist das einfach.
Jetzt fang ich an zu verstehen. Ihre Eltern wohnen noch in ihrem Zuhause, seine Mutter ist mittlerweile des öfteren umgezogen, wie auch in seiner Kindheit, sein Zuhause hat er sich selber neu aufgebaut.

Ich hab in meiner höchst sensiblen Phase als Elfjährige oder so nach meinem damaligen Umzug einmal ein Bild gemalt. So sensibel, war ich damals, sodass jeder Psychater über die klare Verbildlichung meiner Gefühlswelt stolz gewesen wäre. Da war auf der einen Seite Berlin auf der anderen Seite Düsseldorf und in der Mitte einfach ein Loch. Und zwischen diesen beiden Städten schwebte dann ein Mädchen. Man muss nichtmal Hobbypsychologe sein, um zu verstehen was ich mit diesem Bild meinte. Zu dem Zeitpunkt auf dem Bild schwebte das Mädchen ein bisschen näher bei Berlin. Es muss ein paar Monate nach dem Umzug gemalt worden sein und ein paar Monate später stolperte ich noch einmal drüber. Hab mir da gedacht, jetzt bist du schon näher an Düsseldorf ran.
Jedenfalls erzähle ich diese ergreifende Anekdote weil dieses Bild schon eine passende Metapher für solche Umzüge sind und langsam begreife ich, dass ich wiedermal in einem Dazwischen bin.
Aber es ist kein schlechtes Gefühl, es ist eher eine erwartungsvolle Ungewissheit.

Mit allem was dazugehört.

Samstag, 23. August 2008

Oh Freude, Oh Glück, Oh Heiterkeit

Es ist Samstagabend.
Samstagabend, eigentlich ein Synonym für Spaß, Freude, Ausgelassenheit, Heiterkeit... oder auf Saufen und Feiern.
Bei vielen, muss ich ja immer hinzufügen. Man will ja nicht verallgemeinern.

Also Samstagabend! Samstagabend!
Und was mache ich an diesem wundertollen Samstagabend?! In einer Metropole zudem noch!

Ich warte darauf, dass ein Hühnchen auftaut.